Mit Volldampf in’s Jahr 2017

Nachdem das Jahr 2016 zuletzt ruhig ausgelaufen ist, ist es nun an der Zeit wieder Fahrt aufzunehmen und das Jahr 2017 voller Elan anzugehen. Auf unserer Mitgliederversammlung im Januar haben wir uns ein bisschen was überlegt, es wird hoffentlich auch vieles davon umgesetzt – es wird auf jeden Fall spannend.

Passend dazu haben wir unser Jahresprogramm nun fertig gestrickt und auch hier, auf unserer Homepage veröffentlicht. In den nächsten Tagen folgen dann noch die Börsenseiten, so dass wir dann sämtliche Informationen zu „unserem Jahr 2017“ veröffentlicht haben werden. Reinschauen lohnt sich also wieder 😉

Am nächsten Freitag, den 10.02.2017, empfangen wir Alex Rathgeber als Gast in unserer Mitte. Alex wird uns in einem Vortrag einiges über die Haltung und Pflege diverserer Lebengebärender Zahnkarpfen erzählen. Lebendgebärende müssen nicht unbedingt Guppy, Molly, Platy und Schwertträger sein, es gibt noch wesentlich mehr in diesem Formenkreis zu entdecken.

Gäste sind uns zu diesem, wie zu jedem anderen Termin aus unserem Jahresprogramm auch, herzlichst willkommen! Wir starten pünktlich um 20 Uhr – im Anschluß ist noch jede Menge Zeit für gemütliche, unterhaltsame und fachlich anspruchsvolle Gespräche bei einem Absacker!

Rückblick Vortrag Februar 2016

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Da ist er auch schon wieder vorbei – unser erster Vortragsabend im Jahr 2016

Thomas Weiblen hat uns einen wunderbaren Vortrag über sein 2. Hobby, den Pflanzen der Gattung Cryptocoryne gehalten. Gut 90 Minuten, inklusive Diskussionsrunde, hat er etwa 20 Vereinsmitglieder und einige Gäste mit genommen und uns seine Faszination und Begeisterung über diese Pflanzen spüren lassen.

Ich denke, ich spreche im Namen aller Anwesenden, dass dieser Vortrag ein gelungener Start in’s Vereinsjahr gewesen ist. Informativ, Kurzweilig und mit vielen Anekdoten von den Sammelreisen in Asien garniert.

Vielen Dank für den Vortrag, Thomas!

 

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12.02.2016 – Vortrag in der Linde

Wie aus unserem Jahresprogramm zu entnehmen ist, haben wir am kommenden Freitag (12.02.2016) Thomas Weiblen bei uns in Nürtingen zu Gast. Thomas wird einen Vortrag mit dem Titel „Cryptocoryne – vom Aquarium auf die Fensterbank“ halten.

Zeit: 12.02.2016 ab 20 Uhr
Ort: Gasthaus Linde – Wasserburgstr. 3 – 72622 Nürtingen Zizishausen

Gäste jederzeit gerne gesehen!

Futtermittel und Ernährung von Zierfischen (Genzel)

Referat Futtermittel und Ernährung von Zierfischen,
Vereinsabend der Aquaristikfreunde Nürtingen

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Das Thema bewegt jeden Aquaristik-Liebhaber und wann hat man als einfacher Aquarianer schon mal Gelegenheit sich von einem Experten aus „erster Hand“ aufklären zu lassen. Der Vereinsabend war ausgerechnet ein Freitag, der 13. Februar, aber da ich nicht abergläubisch bin fuhr ich trotzdem hin und wurde mit hochkarätigem Erkenntnisgewinn dafür belohnt.

Der Erste Vorsitzende, Peter Gaßner, begrüßte erfreut die zahlreichen Mitglieder samt vier Gästen im voll besetzten Vereinszimmer und stellte den Referenten Kai-Uwe Genzel aus Freiberg/Neckar vor. Kai-Uwe ist kein Unbekannter in den Vereinen unserer Region. Als Aquarianer und Züchter von Kindesbeinen an war er stets sehr experimentierfreudig und lernbegierig, somit führte ihn seine Laufbahn konsequenterweise als biologischer Mitarbeiter ins Aquarium der Wilhelma Stuttgart, erst als Fischwirt, dann als Leiter des Korallenfischbereichs, insgesamt 10 Jahre. Von daher kennen ihn auch die meisten VDA‘ler unseres Bezirks14, welche die kostenlosen Aquarienführungen „Hinter den Kulissen“ der Wilhelma genießen durften. Ebenfalls ist er als Gutachter für das Veterinäramt, für die Landkreise Ludwigsburg, Rems-Murr und Esslingen, tätig. Seit 1995 hat sich Kai-Uwe mit Futtermittelherstellung & Zierfischzucht erfolgreich selbstständig gemacht, kennt das Thema sowohl als professioneller Anwender wie auch als Händler aus eigener Praxis. Besonders interessierte ihn immer die Frage: welchen Eiweißbaustein braucht welcher Fisch? Denn der Verdauungstrakt und die Enzyme bei Pflanzenfressern oder Räubern sind teilweise diametral unterschiedlich. Damit auch die Aminosäuresequenz und die Form der Kohlenhydrate. Und wichtig: welches Futter belastet das Wasser am geringsten und lässt den Fisch am schnellsten groß werden?
Was liegt also näher als solch profundes Wissen anzuzapfen?

In einem klar strukturierten Vortrag führte uns Kai-Uwe über die historischen Stadien des Fischfutters der ersten Stunde -> zuerst Lebendfutter-> Naturfutter -> Naßfutter -> Trockenfutter.
Tabele-futter Er gab Tipps zum Hältern und Desinfizierens des Lebendfutters, ging auf Vorteile und Risiken des Naturfutters ein, z.B. Nährwert, Fettanteile, Belastung durch Umweltgifte, Einschleppen von Krankheiten oder Parasiten (Egel, Planarien, usw.). Grundsätzlich gibt er den Rat: wozu unsere menschliche Nase „NEIN“ sagt, das verfüttere ich auch nicht an meine Fische. Bestes Beispiel „ Rote Mückenlarven“. Von gutem Fischfutter sollte auch Lebensmittelqualität erwartet werden. Das trifft sowohl für Lebend-, Frost-, Naß- als auch Trockenfutter zu.
Für „Naßfutter“ gibt es viele Rezeptvorschläge in diversen Gremien, es wird meistens selbst in den Zoo’s oder bei Züchtern portioniert. Beispielsweise das bekannte Rinderherz, Muschelfleisch, Garnelen usw. wobei hier schon Vitamine und Spurenelemente beigemischt werden (können).

Die Palette des Trockenfutters fächert sich heute in zahlreiche Unterarten und Formgebung auf. Ca. ab 1960 begann das Trockenfutter seinen Siegeszug durch die Zoogeschäfte. Zuerst als gepresste Rohware, Flockenfutter, dann kamen Pellets, Tabletten und extrudierte Granulate dazu. Es gab viele Lernstufen. Die Pellets und Granulate der ersten Stunde mussten erst eingeweicht werden, weil sie im Volumen erheblich aufquollen. Hätte man sie trocken verfüttert, hätte dies u.U. die Mägen der Fische gesprengt. Heute hat die Industrie beste Qualitäten, hochextrudierte Granulate quellen nicht mehr.

Es folgte ein Ausflug über die Zusammensetzung des Trockenfutters. Welche Stoffgruppen sind enthalten und warum. Eiweiß (Aminosäuren, Stickstoff), Fett (Energie), Kohlenhydrate, Rohfaser, Reinasche (Spurenelemente), Algen (Spirulina, Chlorella) usw.
Wie wirken sie, wie verwertet sie der Fisch. Welchen Einfluss haben sie, bzw. nach Verdauung durch den Fisch (dessen Ausscheidungen), auf die Wasserqualität. Zuviel unverdaute Rohfaser fördert rasant das Bakterienwachstum, ist damit häufig die Ursache für verstopfte Filter. Richtige Dimension der Futterzusammensetzung und des Wasseranteils ist wesentlich.

Weiter ging es zur juristischen Seite, zum Futterrecht. Was ist unter „Alleinfutter“ oder unter „Mischfutter“ zu verstehen? Welche Inhaltsstoffe, Zusatzstoffe (Vitamine, Medikament, Farbstoffe) sind erlaubt. Was ist zu deklarieren, was besagt das Haltbarkeitsdatum? Interessant war u.a. die Aussage aus wissenschaftlichen Laborversuchen, dass Astaxanthin, ein beliebtes Additiv zur Verstärkung der Rottöne, bei dauerhafter Verfütterung an Ratten Schädigungen der Organe hervorrufen kann. Dies trifft jedoch scheinbar nur bei Säugetieren zu, vergleichbare Studien bei Fischen ergaben keine negativen Anhaltspunkte.
Es folgte eine breite und sehr lebhafte Diskussion, was beweist dass dieses Thema allen Aquarianern sehr am Herzen liegt. Kai-Uwe Genzel beantwortete souverän die heran prasselnden Fragen. Sehr gefreut haben sich die Nürtinger Vereinsfreunde auch über seine mitgebrachten Futterproben von
aquakultur-genzel.

Text+Bild ©Horst Steven

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Links: Referent Kai-Uwe Genzel, rechts: Erster Vorsitzender Peter Gassner